Von Delhi über Agra & Bharatpur nach Udaipur

Wir haben wieder Internet und viel zu berichten :-) 

Der gestrige Versuch im Blog die Fotos hochzuladen endete damit, dass wir mit dem Laptop aufm Schoß die halbe Nacht durchgeschlafen haben...

Damit das gleiche nicht noch mal passiert, haben wir bereits zwei Tassen extra starken Kaffee zum Frühstück getrunken. 

Aber fangen wir doch mal vorne an...

Nachdem wir doch nur 1,5h Schlaf in unsere letzten Nacht in Delhi hatten, fuhren wir um 5.45 Uhr völlig übermüdet mit der Autorikscha zum Bahnhof und fanden ohne große Probleme unseren Bahnsteig. Dort hatten wir, so pünktlich wie immer, noch eine ganze Stunde Zeit, in der wir extrem leckeren Kaffee

vom Kiosk tranken und Cookies aßen. 

Unsere Rucksäcke hatten wir aus Angst vor Taschendieben zu einem großen Knäuel vor uns zusammengeknotet. (Wir waren uns sicher, dass niemand versuchen wird ein 30kg schweres Knäuel zu klauen ;) ).

Der Zug war pünktlich und wir hatten einen sehr netten älteren Inder als Banknachbarn, mit dem sich Raphi fleißig unterhielt.

Es war eine sehr angenehme Fahrt, die von einer am Bahnsteig wartenden Kuh gekrönt wurde. :)

In Agra angekommen, buchten wir sofort eine ganztägige Tour, die alle Sehenswürdigkeiten der Gegend abklapperte. 

Im Nachhinein können wir sagen, dass es viel cooler ist, auf eigene Faust Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, aber angesichts unserer Müdigkeit war das absolut die richtige Entscheidung.

Und außerdem lernten wir unseren Weggefährten für die nächsten drei Tage kennen: David - from London.

Als wir in den Bus einstiegen, wurden wir gleich von zwei jungen Deutschen angesprochen, die, wie sich herausstellte, gerade in Singapur studieren ;) Ein lustiger Zufall.

So, aber was also haben wir gesehen? Zunächst ging es nach Fatehpur Sikri, der ehemaligen Reichshauptstadt des Großmoguls Akbar, jetzige Geisterstadt (einzige Bewohner sind extrem nervige Verkäufer, schwitzende Touristen und wir Zwei mittendrin).

Nach dieser eher langweiligen Station ging es wieder zurück nach Agra, zum Agra Fort. Ein mächtiges Bauwerk, in der Shah Jahan zum ersten Mal seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal (für die das Taj errichtet wurde) kennenlernte. 

Hier erhaschten wir einen ersten Blick auf das Taj Mahal.

Mit auf unserer Tour waren, neben unserem sehr reisefreudigen AMIgo-Teddy, auch ein paar extrem süße Kinder :-)

Zum Schluss ging es dann zum Taj Mahal, dem Highlight des Tages, wo unsere Müdigkeit in Albernheit umschwenkte und wir einen schönen Sonnenuntergang erlebten.

Am Abend saßen wir zusammen mit David, den zwei Deutschen aus Singapur und einer amerikanischen Diplomatin (die morgens auch mit auf der Tour war) ganz gemütlich auf dem Dach unseres Hostels, das sich direkt hinter dem Südtor des Taj Mahal befindet, und tranken ein aus Lizenzgründen nicht auf der Speisekarte zu findendes Kingfisher Bier :-)

Da uns immer wieder von dem Sonnenaufgang am Taj Mahal vorgeschwärmt wurde, standen wir am nächsten Morgen um 6 Uhr  voller Erwartungen auf dem Dach unseres Hostels. Unsere Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt - dennoch entstanden ein paar ansehnliche Fotos.

Wir waren nicht die einzigen Fotografen auf den Dächern der Stadt.

 Um 10 Uhr stieß, wie verabredet, David (ein Halbinder, der ohne uns in Indien aufgeschmissen war) zum Frühstück auf dem Dach zu uns. Ein etwas verplanter, aber sehr lustiger Reisegefährte für die nächsten 3 Tage. 

Nachdem es in der Sonne unerträglich warm war, saßen wir zunächst im Schatten der Miniwand und trugen später den Tisch und die Stühle eine Etage tiefer unters Dach.

Eigentlich wollten wir nach Ranthambore fahren, um uns Tiger anzuschauen, da jedoch kein Zug fuhr, beschlossen wir einen "local bus" (ohne wirklichen Platz für unsere drei Riesenrucksäcke, dafür billig und authentisch) nach Bharatpur zum Vogelnationalpark zu nehmen.

In Barathpur erwischten wir unser bisher schönstes und billigstes Hostel mit einer sehr netten Besitzerfamilie.

Den ersten Tag verbrachten wir bei Bier und Skat mit  bayerischen Karten auf der Terasse ;-)

Am nächsten Morgen (11 am ;)) gings in den 10min entfernten Nationalpark, den wir auf eigene Faust mit indischen Fahrrädern und einem Fernglas erkundeten :) 

Nach 4 Stunden Radfahren über unbefestige  Wege, vielen Tieren, viel Spaß und sehr viel Sonne, treibte uns Raphi zur 3km entfernten Festung in der Innenstadt (natürlich zu FUß!!) ;)

Es war eine sehr coole Entscheidung. Wir erlebten eine nicht-touristische Stadt mit freundlichen Indern, die voller Freude die Westeuropäer bestaunten. (Jedes zweite kam angerannt und gab uns die Hand, um dann mit vor Stolz geschwollener Brust seinen Freunden davon zu erzählen.) :)

Wir probierten frisch-gepressten O-Saft und kauften uns leckere Bananen von der Straße. Mit Hilfe von GoogleMaps fanden wir den Weg zur Festung.

Dort führte uns Raphi von einer angeblichen Aussichtsplattform zur anderen, 

konnte uns aber nicht vor einem hinterhältigen Raubüberfall beschützen.

Allerdings gelang es uns ein Fahndungsfoto vom Dieb zu schießen:

Es war Maria's nur halb aufgegessene Banane, die den Dieb dazu veranlasste mit einem großen Sprung von hinten unsere Mülltüte aus Raphis Hand zu reißen ;-) 

Noch unter Schock und vor Erleichterung erheitert, ließen wir uns von einem Rikscha-Raser zum Hostel fahren. Dort wurden wir vollgestopft mit sehr leckerem Essen, das z.T. eigentlich für die Familie gedacht war :) 

Abends ging es dann zum Bahnhof, um auf unseren Nachtzug nach Udaipur zu springen. Beim Warten zahlte David den Preis für den sehr schönen, aber anstrengenden Tag und stach mit seiner Schlafposition deutlich hervor :)

Morgens in Udaipur angekommen, wurden wir von einer auf die Neuankömmlinge wartenden Meute von Rikschafahrern empfangen.

Per Telefon organisierten wir uns ein Shuttleservice, der uns sicher und umsonst zu unserem Hostel brachte: